do itashimashite
So wie ferne Stürme über dem Pazifik im Beringmeer komplexe Wellenfronten erzeugen, die beim Strandspaziergang mitunter rasche Sprints erforderlich machen, um den plötzlich auflaufenden Riesenwellen trockenen, und vor allem warmen, Fusses zu entgehen, so steigt und fällt unerklärlich der Eichhornpegel rund um den gefallenen Eukalyptusstamm, um den wir füttern. In einem Moment tummeln sich zwölf der Tiere und balgen lautstark um die besten Futterplätze, dann wieder verschwinden sie unerklärlich allesamt minutenlang. Vermutlich machen sie anderswo ihr Hornding, füttern die Brut oder arbeiten an der Übernahme der Weltherrschaft qua Niedlichkeit.
Im Augenblick ist grade wieder Hörnchenebbe, nur noch eins sitzt auf dem Baum und nagt an einer halben Walnuss. Eine mittelalte Japanerin, eine Mutter, die ihre studierende Tochter besucht, nähert sich uns, während die Tochter die Szene aus sicherer Entfernung beobachtet, nestelt an der Digitalkamera und spricht das verbliebene Tier auf Japanisch an, bittet es um ein bisschen Geduld. Das Tier versteht aber kein Japanisch, und ist im selben Moment mit der Nuss fertig und hüpft davon, als die Kamera einsatzbereit ist. Ohh, macht die Japanerin ein wenig enttäuscht, aber schon reiche ich der Fressmaschine eine neue Nuss, und das Foto kann gemacht werden. Thank You, sagt die Japanerin artig, und Do Itashimashite, erwidere ich ebenso artig, keine Ursache, das Sprachenlernen soll ja schliesslich einen Sinn gehabt haben. Die Japanerin verzieht keine Miene, dreht sofort wortlos ab, geht zurück zur Tochter, spricht ein paar Worte, die Tochter blickt in unsere Richtung, dann verschwinden beide. Die Hörnchenflut läuft unterdessen wieder auf, und der Nussausschank floriert.
0 Comments:
Post a Comment
<< Home