Hasenohren
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Der dicke Mann mit dem Ziegenbart nickt missmutig, als ich ihn frage, ob ich das Austellungsstück kaufen kann. Jetzt muss er auf eine Leiter steigen und mir den Hasenohrenkarton herunterholen, und das mag der dicke Mann nicht so gerne. Er holt ihn natürlich trotzdem und bringt ihn schnaufend an die Kasse, wo ich die Hasenohren selbst verpacken muss, denn der dicke Mann unterhält sich mit dem drahtigen Teenager über seinen Computer zuhause und Installationsprobleme. "Do you need a bag", fragt der dicke Mann, während ich die Pappteile in die Verpackung puzzle. Weil ich mit dem Fahrrad und ohne Rucksack da bin, will ich tatsächlich eine Tüte. Erst nimmt der dicke Mann ein Telefonat an. "Thank you for calling Radio Shack" sagt er, es klingt aber ganz anders. Das Gespräch hindurch sagt er mehrfach ungeduldig "yes" und verdreht die Augen, ich stehe unterdessen mit dem Pappkarton. Der dicke Mann umschreibt ein Rechteck mit den Händen und pantomimt einen Henkel oben dran, ich nicke, er nickt. "Yes, we do", sagt der dicke Mann genervt, dann sagt er "bye" und legt auf. "I hope he doesn't come in here today" sagt er zum Kollegen, "he is trouble". Er gibt mir eine schwarze Radioshack-Plastiktüte, im Hinausgehen versenke ich die Hasenohren darin und höre den dicken Mann "He is one of the guys who" sagen, dann fällt mit einem Klingeln die Tür hinter mir zu. Ich stehe wieder im Regen, eine halbe Stunde von den Oscars entfernt, frage mich, ob ich den dicken Mann doof finden oder bemitleiden soll, und entscheide mich für Vergessen.
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