Making noise, not getting anywhere.

Friday, March 17, 2006

damals und heute

sokuto meets gedan barai

Seit Wochen bin ich in Sorge, letzte Woche gar ging ich gar nicht erst, und fühlte mich wie ein Drückeberger deshalb, obwohl es auch andere Gründe gab, ich musste eine Programmierarbeit erledigen und hatte grade als der Zeitpunkt naherückte eine schöne Idee, obendrein leitet Mittwochs Judy das Training, und unter ihrer Führung wird selten eine elegante Einheit draus, und oft Ausdauerbelastung bis an die Grenze. Vor allem aber hat Judy Mittwoch vor drei Wochen gefragt, ob ich nicht das Aufwärmen leiten wolle. Schockschwerenot. Ich kniff, und der andere Braungurt musste stattdessen ran, und wurde prompt vom Gastsensei in den Senkel gestellt, wegen angeblich mangelnden Enthusiasmus und nicht ausreichender Führungsqualität. Fünf Minuten Strafpredigt. Seitdem ist mir ein wenig angst und ziemlich bang.

Vor einigen Jahren, die Geschichte erzählte derselbe Gastsensei bei anderer Gelegenheit wie die Kriegsschnurre, die sie ja auch war, waren die Sitten im UC Karateklub noch martialischer, die Disziplin schärfer und kleine pelzige Wesen noch richtige Kampfratten aus dem Abwasserrohr. Damals wurden drei Braungurte ermahnt, sich auf die Übernahme der Aufwärmleitung vorzubereiten. Wer einen Fehler in Abfolge oder Anzahl der Turntanzschritte mache, werde Liegestützen bis zum Ende der normalerweise knapp eine halbe Stunde dauernden Trainings machen. Brian, auf Exempelpirsch, wählte den Braungurt, bei dem er eines Versagens sicher war, und tatsächlich geschah ein Versehen. Leider schon während der ersten Übungen. Für den Übeltäter folgte eine halbe Stunde Liegestütze in der Ecke und, zwei Wochen fiebrige Krankheit und Muskelpein wegen Vollverausgabung. Gute alte Zeit.

Nun steht Judy wieder vor mir und fragt "do you want to lead warmups?" Zwanzig Sekunden lang ringe ich erbärmlich mit mir, "you don't have to" sagt sie, und das gibt den Ausschlag. Wenn ich nicht muss, dann muss ich natürlich, es ist wie bei Kindern und dem Klo, nur ganz anders. Am Ende habe ich mich halbwegs durch die Affäre gerettet, zweimal angehalten und nachgefragt und ungefähr ein Viertel weggelassen. Liegestützen setyt es trotzdem keine. Gepriesen sei der Zivilisationsprozess.

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