Formtrieb
Während ich meine Kreise ziehe, frage ich mich, warum ich sie ziehe. Nicht dass das Umgraben der rindenstückbestreuten Scheibe unberührte Natur zerstörte. Aber seltsam ist es doch, dass der Schaffensimpuls inmitten der vollständig durchgestalteten Campuslandschaft sich eine Nische sucht, der ein persönlicher Stempel aufgedrückt werden kann. Es liesse sich argumentieren, dass der Frühmensch suchte, was er zu formen verstand, und experimentierte, und spielerisch die Kräfte meisterte, die jetzt uralte Farnwälder in quadratkilometergrosse Plastikteppiche verwandeln, und der Gestaltungswille also in der Fähigkeit zur Technologie aufginge.
Aber selbst wenn das stimmte, legten sich doch um den mechanischen Verhaltenskern Schichten von Komplikationen, persönliche Eitelkeit, Trotz gegen die Anonymität, Ästhetik reiner Formen, Kontraste auf etlichen Abstraktionsebenen, um nur ein paar zu nennen, und zuletzt schliesst sich die Zwiebel aus Motiven zur ganzen Frucht: und gefällt.
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