Warmgefönt
Nature berichtet in seiner aktuellen Ausgabe, dass man einen britischen Tierversuchs-Lobbyisten für eine Fernsehsendung den Alltag eines Versuchsnagetiers nacherleben liess. Unter anderem musste er dabei teuflisch warme Fussböden und brutal trockengefönte Haare erdulden. Wir Nagerfreunde begrüssen dergleichen Kaspereien natürlich, nicht nur als soliden Beitrag zu einer komplexen Diskussion, sondern auch als ersten Schritt in eine bessere Welt; denn erst wenn alle Menschen leben wie die Ratten ist unser Auftrag erfüllt. Oder Karnickel. Oder eben Vizcachas, wir sind da flexibel.
Vielleicht darf man sogar hoffen, bei der Ausstrahlung der Sendung am 14. Dezember auch eins der berüchtigtsten Rattenexperimente am Lobbyisten nachgestellt zu sehen; das nämlich, bei dem ermittelt wurde, um wieviel länger Ratten sich durch Strampeln vorm Ertrinken retten, wenn man ihnen zuvor den Eindruck verschafft hat, man würde sie schon beizeiten da rausholen. Zugegeben, das Originalexperiment ist recht alt, wurde schon in den 50er Jahren durchgeführt und würde heutzutage von keiner Ethikkomission mehr genehmigt. Aber ein kleines bisschen Unsachlichkeit ist ein geringer Preis für eine unterhaltsame Sendung, und zudem sind Lobbyisten ja in der Regel auch nicht mehr die Jüngsten.
(Dieser Beitrag erscheint parallel bei der Riesenmaschine).
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